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4 Minuten Lesezeit (728 Worte)

Honorararzt: Definition, Vor- und Nachteile, Tipps

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Rund 5.000 Mediziner verdienen in Deutschland als Honorararzt ihr Gehalt. Diese Zahl entstammt aktuellen Schätzungen, eine exakte Angabe gibt es nicht. Sicher ist: Seit einigen Jahren steigt die Anzahl an Honorarärzten stark an. Kliniken und Praxen schätzen die Möglichkeit, Honorarärzte kurzfristig und flexibel zu engagieren. Viele Mediziner entscheiden sich zugleich bewusst für diese Art der beruflichen Tätigkeit. Sie lieben die Freiheit, die Selbstbestimmung und die attraktiven Verdienstchancen. 

Arbeit als Honorararzt: Merkmale und Einsatzgebiete

Ein Honorararzt arbeitet gegen eine vereinbarte Vergütung auf eigene Rechnung. In der Regel erhält ein Honorararzt einen Stundenlohn, den er individuell mit dem jeweiligen Auftraggeber aushandelt. Bei dieser Tätigkeit handelt es sich um kurzfristige Engagements, deswegen hat sich alternativ die Bezeichnung Vertretungsarzt etabliert. Zudem decken diese Mediziner Arbeitsspitzen ab, sie entlasten und ergänzen das Stammpersonal.

Typische Einsatzgründe sind:

  • Vertretung bei (längeren) Erkrankungen
  • Vertretung bei Mutterschaftsurlaub und Elternzeit
  • Urlaubsvertretung
  • Unterstützung bei außergewöhnlicher Arbeitsbelastung

Honorarärzte helfen mittlerweile in allen Fachbereichen aus. Besonders viele Mediziner auf Vertretungsbasis finden sich in der Inneren Medizin, der Anästhesie und der Psychiatrie.

Honorararzt und Gehalt: Gilt die Sozialversicherungspflicht?

Lange Zeit gingen Auftraggeber und Honorarärzte davon aus, dass es sich um eine freiberufliche Tätigkeit handelt und somit keine Sozialversicherungspflicht besteht. Nach mehreren Gerichtsurteilen müssen die Beteiligten inzwischen von einer Versicherungspflicht ausgehen, das gilt zumindest für die meisten Formen der honorarärztlichen Arbeit. Zwei Gerichtsentscheidungen sind von herausragender Bedeutung:

04.06.2019: Das Bundessozialgericht stellt bei einem Anästhesisten die Sozialversicherungspflicht fest.
07.02.2020: Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg trifft hinsichtlich einer drei Monate dauernden Tätigkeit in einem Medizinischen Versorgungszentrum dieselbe Entscheidung.

In beiden Fällen sahen die Richter wesentliche Voraussetzungen für die Freiberuflichkeit nicht erfüllt. Sie verwiesen insbesondere darauf, dass der jeweilige Vertretungsarzt in die Betriebsabläufe integriert und weisungsgebunden war. Folglich sind sie nach heutiger Auffassung bei den Sozialversicherungen wie festangestellte Ärzte zu behandeln: Kliniken beziehungsweise Praxen müssen den Arbeitgeberanteil einzahlen, Vertretungsärzte leisten von ihrer Vergütung den Arbeitnehmeranteil.

Was bedeutet das für die Arbeit als Honorararzt? Das Gehalt sinkt, die Beiträge zu den Sozialversicherungen schmälern den Verdienst. Aus diesem Grund sieht der Berufsverband der Honorarärzte diese Gerichtsurteile kritisch. Andererseits müssen sich Honorarärzte ohne Sozialversicherungspflicht eigenständig um ihre soziale Absicherung kümmern, auch das geht mit Kosten einher. 

Welchen Stundenlohn bekommt ein Honorararzt?

Viele festangestellte Ärzte blicken neidisch auf die Vergütungssätze für einen Honorararzt. Der Stundenlohn ist tatsächlich beeindruckend. Bedenken Sie aber, dass Vertretungsärzte diverse Kosten eigenständig tragen müssen. Zudem kommt es zwischen den Engagements als Honorararzt zu zeitlichen Lücken, für die sich Vertretungsärzte finanziell absichern müssen. 

Grundsätzlich erhält ein Honorararzt einen Stundenlohn, der bei rund 50 bis 100 Euro liegt. Versierte Fachärzte übertreffen diese Spanne noch. Die konkrete Vergütung hängt von mehreren Faktoren ab, wie Fachbereich, Erfahrung und Expertise des Arztes, lokale Löhne im Gesundheitswesen sowie das Verhandlungsgeschick des Arztes.

Für wen empfiehlt sich die Karriere als Honorararzt?

Vertretungsärzte müssen bei ihren Auftraggebern sofort eigenständig überzeugende Arbeit leisten. Kliniken und Praxen wünschen einen vollwertigen Einsatz, um zum Beispiel bei einem krankheitsbedingten Ausfall reibungslose Betriebsabläufe zu gewährleisten. Entsprechend stellen sie an einen Vertretungsarzt gewisse Voraussetzungen, Berufsanfänger meiden sie aus nachvollziehbaren Gründen. Bestenfalls weisen Honorarärzte eine Ausbildung als Facharzt auf und eine mehrjährige berufliche Erfahrung in einer entsprechenden Einrichtung auf.

Die Vor- und Nachteile der honorarärztlichen Tätigkeit

Die Arbeitsbedingungen vieler Klinikärzte können mitunter sehr fordernd sein. Das wissen inzwischen viele, Medien berichten seit Jahren über die Missstände in Krankenhäusern und allgemein im Gesundheitswesen. Das ist ein wesentlicher Grund für Mediziner, eine Arbeit als Honorararzt vorzuziehen. Sie profitieren von Selbstbestimmung und Flexibilität. Allerdings ist eine honorarärztliche Tätigkeit wenig zielführend, wenn mittelfristig eine leitende Position angestrebt wird. Mediziner, die ihren Fokus auf ihre Karriere legen, sind oft besser beraten eine entsprechende Festanstellung anzunehmen.

Konkret nennen Vertretungsärzte bei Umfragen folgende Vorzüge, welchen aber auch diverse Nachteile gegenüberstehen:

Interessieren Sie sich für die Arbeit als Vertretungsarzt? Wägen Sie gründlich ab, ob diese flexible Form für Sie infrage kommt! Die meisten Ärzte und Ärztinnen entscheiden sich für die langfristige Sicherheit einer Festanstellung. Hierzu finden Sie auf unserem Stellenmarkt deutschlandweit Vakanzen in zahlreichen Fachbereichen. Alternativ beraten wir Sie auch gerne im Rahmen unseres Karrieremanagements. Informieren Sie sich noch heute!

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